- Pseudomorphose
- Pseu|do|mor|pho|se 〈f. 19〉 Umbildung eines Minerals durch chemische od. physikalische Mittel [<grch. pseudein „täuschen“ + morphe „Gestalt“]
* * *
Pseu|do|mor|pho|se [↑ pseudo- u. ↑ -morph], die; -, -n: in der Mineralogie eine Sammelbez. für Umwandlungen, die ohne Wechsel der Kristallform, aber mit Änderung der chem. Zus. einhergehen, z. B. durch vollständige Verdrängung des ursprünglich kristallbildenden Stoffes durch einen anderen (Verdrängungspseudomorphose, z. B. Steinsalz durch Gips) oder durch partiellen Stoffaustausch infolge chem. Reaktion (Umwandlungspseudomorphose, z. B. von Kupferlasur in Malachit). Zu den P. zählt man auch ↑ Perimorphosen u. ↑ Paramorphosen.* * *
[Auftreten eines] Mineral[s] in der Kristallform eines anderen Minerals.* * *
Pseudomorphose,Nachbildungen der Kristallgestalt einer Mineralart A durch feinkristalline Substanz einer Mineralart B, indem die Substanz A durch Verwitterung oder Metamorphose langsam gelöst oder verändert und durch die Substanz B ersetzt wird. Es entsteht eine Pseudomorphose »von B nach A«. Man unterscheidet: 1) Verdrängungspseudomorphose (Ausfällungspseudomorphose) mit völligem Wechsel der Substanz, z. B. Quarz nach Kalkspat, Gips oder Dolomit nach Steinsalz, 2) Umwandlungspseudomorphose durch Stoffzufuhr (Silberglanz nach Silber), Stoffabgabe (Kupfer nach Rotkupfererz) oder teilweisen Stoffaustausch (Aragonit nach Gips), 3) Perimorphose (Umhüllungspseudomorphose), wobei der Kristall A zunächst umhüllt und nach Herauslösung der Substanz zum »negativen« Kristall wird, 4) Paramorphose (Umlagerungspseudomorphose), bei der durch Änderung von Druck und Temperatur, aber bei Erhaltung der chemischen Zusammensetzung das Kristallgitter umgebaut, z. B. eine Hochtemperaturmodifikation durch Kristalle der Tieftemperaturmodifikation ersetzt wird.* * *
Pseu|do|mor|pho|se, die; -, -n [geb. nach ↑Metamorphose] (Mineral.): [Auftreten eines] Mineral[s] in der Kristallform eines anderen Minerals.
Universal-Lexikon. 2012.